Redact Kommunikation AG
Europa-Strasse 17
CH-8152 Glattbrugg

+41 43 543 22 20
hello@redact.ch

Google Maps

Hämorrhoiden: Schmerzhaftes Tabuthema

Rund die Hälfte aller über 30 Jahre alten Menschen sind von einem Hämorrhoiden-Leiden betroffen. Wann kann eine Salbe aus der Apotheke Linderung verschaffen, und wann ist ein operativer Eingriff nötig?

Jeder von uns hat Hämorrhoiden. Denn diese sind nichts anderes als Schwellkörper in der Schleimhaut des unteren Enddarms. Sie sorgen dafür, dass wir Luft und Flüssigkeit im Analkanal zurückhalten können.

Sind diese allerdings vergrössert, kann das zu Beschwerden wie Blutungen während des Stuhlgangs führen. Ein weiteres Symptom ist Stuhlschmieren: Da die Feinabdichtung des Afters nicht mehr richtig funktioniert, können kleinere Mengen an Flüssigkeit oder Stuhl entweichen. Auch Jucken, Stechen oder Brennen sowie das Gefühl, den Darm nicht vollständig entleeren zu können, deuten auf vergrösserte Hämorrhoiden hin.

Mögliche Ursachen

Zu starkes Pressen beim Stuhlgang, beispielsweise bei chronischer Verstopfung, gilt als wichtigste Ursache für vergrösserte Hämorrhoiden. Aber auch Schwangerschaft oder Übergewicht können mögliche Ursachen sein. Hinzu kommt eine allfällige genetische Veranlagung.

Schweregrad der Hämorrhoiden

Die Symptome und die Behandlung eines Hämorrhoidalleidens variieren je nach Schweregrad (1–4) der Erkrankung. Insbesondere Symptome wie Blut im Stuhl oder Schmerzen im Analbereich können aber auch auf andere Erkrankungen hinweisen. Daher sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen, der den Analkanal und Enddarm spiegelt, um einen Tumor im Dick- oder Mastdarm auszuschliessen.

Bei Hämorrhoiden ersten Grades sind von aussen keine krankhaften Ausstülpungen erkennbar. Manchmal treten auch kaum oder keine Symptome auf. Betroffene bemerken die Erkrankung oft erst, wenn Blutungen auftreten. In diesen Fällen behandelt der Arzt konservativ, etwa mit blutstillenden Medikamenten. Hämorrhoiden zweiten Grades treten manchmal vor die Afteröffnung, was zu starken Schmerzen führen kann. Im Verlauf ziehen sie sich dann spontan zurück. Bei Hämorrhoiden dritten und vierten Grades fallen die vergrösserten Schwellkörper beim Stuhlgang oder auch spontan vor die Afteröffnung. Sie ziehen sich dann jedoch nicht mehr von selbst zurück. Dies verstärkt die oben genannten Symptome.

Behandlung von vergrösserten Hämorrhoiden

Bei leichten Symptomen besteht die Chance, dass sich die Knoten mit einfachen Mitteln selbst zurückbilden: viel trinken, sich ballaststoffreich ernähren und bewegen. Dadurch kann Verstopfung entgegengewirkt werden. Auch Salben oder Zäpfchen aus der Apotheke können Linderung verschaffen. «Die Ursache der Beschwerden können diese Mittel aber nur selten heilen», sagt Dr. Andreas Keerl, Leitender Arzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefässchirurgie am KSB.

Deshalb gilt: Verschwinden die Beschwerden nach etwa einer Woche nicht, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Ab Schweregrad 2 kommen interventionelle Therapien zum Einsatz, also operative Eingriffe. Dabei werden die Hämorrhoiden beispielsweise verödet oder abgeschnürt. «Die Art des operativen Eingriffs wird dabei in jedem Fall individuell auf die Beschwerden des Patienten abgestimmt», betont Keerl.

Als mögliche Behandlung bei Hämorrhoidalleiden zweiten und dritten Grades kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz. Neben einer chirurgischen Entfernung (traditionelle Hämorrhoidenoperation) wird häufig die sogenannte Stapleroperation (Operation nach Longo) angewendet. Als weitere Option gilt die vermeintlich schonendere Laserhämorrhoidoplastie (LHP). Durch die Hitzeeinwirkung werden die Hämorrhoiden «verschweisst», das heisst, die betroffenen Gefässe werden so geschrumpft und bilden sich zurück.

Bei Hämorrhoiden dritten und vierten Grades ist häufiger ein chirurgischer Eingriff nötig. Die Auswahl des Verfahrens überlegt der Chirurg zusammen mit dem Patienten und bespricht die verschiedenen Möglichkeiten.

Quelle

Zuerst erschienen im Blog des Kantonsspitals Baden.

Mehr medizinische Kommunikation

Florian Birchmeier Redact Kommunikation

Immer noch da?

Florian Birchmeier verrät Ihnen, wie wir Sie bei Ihrer Gesundheitskommunikation unterstützen können.

GUTE NACHRICHTEN!

Der Newsletter von Redact. Garantiert relevant.