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Jimmy, gib Pfötchen!

Brav, Jimmy, ganz brav! Stolz und entschlossen, wie das Bild vermuten lässt, stellte Hund Jimmy seine Pfoten in den Dienst der Wissenschaft. Sein Herrchen, der britische Physiologe Augustus Desiré Waller, tauchte die Pfoten der Dogge in leitfähige Silberchloridlösung und konnte so das erste Elektrokardiogramm (EKG) ableiten. Das war anno 1882. Mit Hilfe eines Kapillarelektrometers schaffte es Waller später, die Herzströme auch aufzuzeichnen: das erste geschriebene EKG. Für konkrete medizinische Befunde war diese Methode allerdings noch nicht geeignet.

Rund hundert Jahre vor Waller entdeckte der italienische Arzt und Anatom Luigi Galvani durch Experimente mit Froschschenkeln, dass sich Muskeln unter dem Einfluss von Elektrizität zusammenziehen – die Geburtsstunde des Galvinismus, der heutigen Elektrophysiologie. Galvani wiederum inspirierte seinen Landsmann, den Physiker und Neurophysiologen Carlo Matteucci, der Mitte des 19. Jahrhunderts erkannte, dass die Herztätigkeit auf elektrischen Vorgängen beruht. Heute weiss man, dass der Sinusknoten im Herzen als primärer Impulsgeber dient.

Waller und sein Hund Jimmy starteten also mit einem Vor- wissen in ihre Mission EKG. Auf der Basis der Waller’schen Erkenntnisse wiederum machte der Holländer Willem Einthoven 1903 das EKG salonfähig. Nach einer etwa zehnjährigen Forschungszeit gelang es dem Mediziner und Neurophysiologen, das EKG zu einem brauchbaren Diagnoseverfahren weiterzuentwickeln und in den Spitälern zu etablieren. Die vom Holländer geprägte Terminologie wird noch heute verwendet.

Schwarzweiss Bild vom britischen Physiologen Augustus Desiré Waller
Willem Einthoven, Erfinder des EKG

Willem Einthoven war es denn auch, der für seine Forschungsarbeit die Lorbeeren einheimste. Er gilt als Erfinder des EKGs und wurde 1924 mit dem Nobelpreis für Medizin und Physiologie ausgezeichnet. Das Beispiel zeigt einmal mehr, dass grosse Errungenschaften oft mehrere Väter haben. Und im Falle des EKGs, wenn man so will, sogar tierische. Deshalb: Wäre Jimmy nicht längst im Hundehimmel, hätte auch er sich einen fetten Knochen verdient. Brav, Jimmy, brav!

Quelle

Zuerst erschienen im Kundenmagazin des Kantonsspitals Baden.

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