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SEO in der Ära der KI – Relevanz statt Ranking

Googeln Sie noch oder chatgptlen Sie schon? KI verändert grundlegend, wie wir im Web Informationen suchen. Ist also alles, was wir über SEO gelernt haben, vorbei? «Jein», sagt Ingo Wieczorek von Conductor. Im Interview erklärt er, welche SEO-Metriken künftig zählen.

Experte: Ingo Wieczorek, Senior Principal Client Success Manager bei Conductor
Lesezeit: 15 Min.
Zuletzt aktualisiert: 6.6.2025






Wer heute eine Suchanfrage startet, greift gewollt oder ungewollt auf KI-gestützte Antwortsysteme zurück. Etwa Googles AI Overviews. Das ist bequem für den User. Das verändert aber die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Sichtbarkeit sicherstellen müssen, damit sie gefunden werden.

Wir sprechen mit Ingo Wieczorek, Senior Principal Client Success Manager bei Conductor, über die Zukunft von SEO, neue Metriken jenseits von Keywords und warum eine gute Content-Strategie heute nicht nur datengetrieben, sondern auch glaubwürdig und auf menschliche Bedürfnisse ausgerichtet sein muss.

Ingo Wieczorek, Senior Principal Client Success Manager bei Conductor





Ingo Wieczorek, Ihr Kollege Pat Reinhart von Conductor sagt: «SEO ist nicht tot, aber es ist anders.» Das tönt nach einem schlechten Horrorfilm in einer dystopischen Zukunft.

Nun, KI verändert die Zukunft mit Sicherheit. Einen Horrorfilm sehe ich aber nicht aufziehen. Pat Reinhart hat indes recht, wenn er damit meint, dass sich SEO in einer tiefgreifenden Transformation befindet.

Worin besteht diese Transformation?

Die grösste Veränderung ist der Vormarsch von KI-gestützten Sucherlebnissen wie Googles AI Overviews (AIO) und anderen Antwortmaschinen. Diese verändern, wie Nutzerinnen und Nutzer Informationen finden und konsumieren. Anstatt sich durch lange Listen von Suchergebnissen zu klicken, erhalten sie Antworten auf ihre Fragen direkt in der Suchergebnisseite. Es gibt hier keinen Klick mehr auf ein Suchergebnis, keine Weiterleitung auf eine externe Website. Google beantwortet die Anfrage selbst. Wir nennen dies Zero-Click-Suchen.

Früher hat Google kontinuierlich den Algorithmus angepasst und damit die SEO-Welt durcheinandergewirbelt. Müssen wir hier mit noch mehr Anpassungen rechnen? 

Im Gegenteil. Eine weitere signifikante Veränderung ist, dass Google nun seltener detaillierte, angekündigte Algorithmus-Updates macht. Stattdessen bewegen wir uns hin zu kontinuierlichen, oft «unsichtbaren» Anpassungen durch fortschrittliche Machine-Learning-Modelle. Selbst die Ingenieurinnen und Ingenieure bei Google werden ein immer geringeres Verständnis für die genauen Auswirkungen dieser autonomen Änderungen haben.

Mehr KI, mehr kontinuierliche Anpassungen – welche Metriken zählen denn nun, damit man als Unternehmen gefunden wird im Web?

Klassische SEO-Kennzahlen wie reiner organischer Traffic und Keyword-Rankings dienen künftig eher als Richtungshinweise. Sie verlieren aber an alleiniger Aussagekraft. Angesichts von KI-Suchsystemen und steigenden Zero-Click-Suchen werden andere Metriken* entscheidender. Ich möchte vier davon nennen: erstens die Conversion-Qualität und Konversionsraten, zweitens das Nutzer-Engagement, drittens die Nachfragen nach der Marke, den sogenannten Brand Demand und Brand Mentions, und viertens die Sichtbarkeit in verschiedenen SERP-Features.






* Entscheidende Metriken für SEO 2025/2026: 

  • Conversion-Qualität und Konversionsraten
    Der Fokus für Content-Produzentinnen und -Produzenten liegt künftig darauf, qualitativ hochwertigen Traffic zu generieren, der dann auch  tatsächlich zum Weiterklicken animiert. Es geht also nicht mehr nur um die Menge des Traffics, sondern darum, was die Nutzerinnen und Nutzer auf der Seite tun und ob sie zu Kundinnen und Kunden werden. Die bei Redact arbeitenden UX-Writing-Profis sind genau auf diese Arbeit spezialisiert.
  • Nutzerengagement
    Kennzahlen wie die Verweildauer auf der Seite und die Interaktionstiefe mit dem Inhalt werden für Google wichtiger, um den Wert des Contents zu beurteilen.
  • Brand Demand und Brand Mentions
    Die Nachfrage nach der Marke, Markenerwähnungen und markenbezogener Traffic werden für Google wichtiger, um die digitale Sichtbarkeit und Leistung im Zeitalter der KI-Antwortmaschinen zu verstehen. Die Stärkung der Markenautorität ist essenziell, da KI-Systeme auf Wissensgrafen basieren und relevante, autoritative Marken für ihre Antworten heranziehen.
  • Sichtbarkeit in verschiedenen SERP Features
    Die Search Engine Result Page (SERP) bezeichnet die Suchergebnisseite, die eine Suchmaschine nach einer Suchanfrage anzeigt. Das Ziel der Google SERP Features ist es, die Benutzererfahrung zu verbessern. Snippets, Local Packs, Top Stories und so weiter sind alle darauf ausgelegt, schnell und effizient relevante Informationen bereitzustellen. Die Content Creators von Redact erhöhen mit ihrer Arbeit gezielt die Sichtbarkeit in diesen Features. Dazu gehört auch die Präsenz in Video-Ergebnissen, da diese immer häufiger direkt auf der ersten Seite und in AI Overviews erscheinen.

Um hier bessere Erfolge erzielen zu können, arbeitet Redact gezielt mit Conductor zusammen. Sie sind Client Success Manager bei Conductor. Wie verhelfen Sie bei Conductor zum «Client Success»?

Der Erfolg führt als Erstes darüber, dass man all die erwähnten technologischen Entwicklungen nachvollziehen kann. Conductor ist in diesem Sinne eine Website-Optimierungs-Plattform, die hier viel Arbeit für Unternehmen abnimmt. Wir bieten zum Beispiel ein 24/7-Monitoring der Webseite-Performance – wenn unangekündigte Algorithmus-Änderungen oder technische Probleme auftreten, muss ein Unternehmen sofort reagieren, bevor Traffic und Rankings betroffen sind. Wir sind zudem spezialisiert darauf, all die neuen Metriken, die immer wichtiger werden, zu analysieren und Empfehlungen auszusprechen. Auch dies fördert das Verständnis, was gerade passiert in der derzeitigen Transformationsphase. Das Ziel ist, die Nutzerintentionen besser verstehen zu lernen. So kann ein Unternehmen Inhalte erstellen, welche die Probleme der Zielgruppe umfassender lösen als die der Konkurrenz.

Lassen Sie uns näher auf die eingangs erwähnten, neuen Messgrössen eingehen. Um Messgrössen in die Content-Erstellung einbinden zu können, muss man sie ja erst sichtbar machen und bewerten können. Wie hat sich Ihre Arbeit bei Conductor hier verlagert?

Wir veränderten die Datenanalyse. Wir haben zuerst den Beobachtungsfokus von reinen Traffic-Zahlen auf Engagement- und Conversion-Daten verlagert. Das hat konkrete Auswirkungen auf die Arbeit der Inhaltserstellerinnen und -ersteller. Wenn Sie in Conductor beispielsweise den Schreibassistenten nutzen, bewertet er nun die Inhaltsqualität anders, die Kriterien sind umfassender. Das muss sein, damit der geschriebene Inhalt von Anfang an auf Erfolg optimiert ist.

Redact setzt für Kundinnen und Kunden oft nicht erst bei der Content-Erstellung an – für uns ist die strategische Content-Planung sehr wichtig. Welche neuen technologischen Möglichkeiten sehen Sie als Client Success Manager, Conductor für diese Arbeit zu nutzen?

Wir nennen dies Content Intelligence. Darunter verstehen wir den Prozess, Daten und Erkenntnisse zu nutzen, um die Content-Strategie und -Erstellung intelligenter und effektiver zu gestalten. Es geht darum, ein tiefes Verständnis für die Zielgruppe, ihre Bedürfnisse, Suchintentionen und bevorzugte Inhaltsformate zu entwickeln. Content Intelligence hilft dabei, Inhalte zu erstellen, die nicht nur gefunden werden, sondern auch resonieren und zur Konversion führen.

So unterstützt Sie Redact in Ihrer Arbeit

Themenrecherche und -analyse
KI-gestützte Tools können helfen, relevante Themencluster zu identifizieren, Nischenthemen aufzudecken und das Suchvolumen sowie die Wettbewerbssituation zu analysieren. Wir helfen Ihnen, sich auf Themen, statt nur auf Keywords zu konzentrieren.

Content-Gap-Analyse
Oft deckt die eigene Website wichtige Fragen und Themen, welche die Nutzerinnen und Nutzer haben, noch nicht ab. Doch welche sind dies? Wir helfen Ihnen, herauszufinden, was für die Zielgruppe relevant ist und was von Wettbewerberinnen und Wettbewerbern bereits bespielt wird – oder eben noch nicht.

Optimierungsvorschläge in Echtzeit
Tools wie der Writing Assistant von Conductor geben während des Schreibprozesses Feedback zur Qualität des Contents, zur Abdeckung relevanter Themen, zur Lesbarkeit und zur Beantwortung verwandter Fragen. Wir sind Profis im richtigen Umgang mit dem Writing Assistant.

Performance-Tracking
Unsere kontinuierliche Analyse der Content-Performance liefert uns Daten, welche Inhalte gut ankommen und welche optimiert werden müssen. Was wiederum hilft, zukünftige Entscheidungen zur Content-Planung zu treffen.

Lässt sich eigentlich anhand von Daten herauslesen, welche Themen und Trends künftig relevant sind?

Content Forecasting funktioniert. Man geht so vor, dass man historische Daten und aktuelle Marktsignale und prädiktive Analysen nutzt, um abzuschätzen, welche Inhalte in Zukunft bei der Zielgruppe auf Resonanz stossen und gute Chancen auf Sichtbarkeit haben werden. Es versetzt Unternehmen in die Lage, proaktiv statt reaktiv zu handeln.

Auch das tönt wieder nach Science-Fiction. Können Sie mir bitte ein Beispiel geben, wie solche datenbasierten Prognosen helfen, frühzeitig auf Themen und Trends zu reagieren?

Stellen Sie sich vor, Sie identifizieren durch die Analyse von Suchtrendveränderungen im Jahres-Saisonalitäts-Vergleich ein aufkommendes Interesse an «nachhaltigen Verpackungslösungen im E-Commerce» – noch bevor das Suchvolumen für spezifische Keywords explodiert. Gleichzeitig zeigt die Prognose, dass das Interesse an Video-Content zu diesem Thema wächst. Ein Unternehmen, das diese Prognose erhält, kann so frühzeitig handeln. Etwa einen detaillierten Leitfaden zu nachhaltigen Verpackungen erstellen. Oder Erklärvideos, Interviews mit Expertinnen und Experten oder Case Studies als Video aufbereiten und auf YouTube hosten. Oder sich auf spezifische Unterthemen wie «biologisch abbaubare Füllmaterialien» oder «Vor- und Nachteile von Graskarton für den Versand» konzentrieren und bewusst Nischeninhalte produzieren. So etabliert sich ein Unternehmen frühzeitig als Meinungsführer, bevor der Wettbewerb aufwacht.

Zum Abschluss: Welchen Tipp geben Sie Unternehmen, die sich jetzt sowohl in klassischen Suchmaschinen als auch in KI-gestützten Antwortsystemen – zum Beispiel Chatbots oder AI Overviews – behaupten möchten?

Setzen Sie auf originäre, qualitativ hochwertige Inhalte, die echten Expertenstatus und eine einzigartige Perspektive demonstrieren, und bauen Sie eine starke Marke auf. Die Gewinnerinnen und Gewinner im Such-Ökosystem werden die Marken sein, die sich anpassen, Qualität über Quantität stellen und KI strategisch integrieren, anstatt sich ihr zu widersetzen.

SEO 2025 und 2026: Was jetzt zählt

Wohin steuern SEO und Content-Marketing? Wie verändert KI das Suchverhalten – und was bedeutet das konkret für Ihre Content-Strategie?

Das Whitepaper «AI + Search: SEO & Content Trends 2025» von Conductor und dem «Search Engine Journal» trennt das Wesentliche vom Überflüssigen – mit klaren Empfehlungen, worauf Sie sich jetzt fokussieren sollten, um Ihre Sichtbarkeit langfristig zu sichern.

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Michael Frischkopf

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